Mitgefühls­erschöpfung / Compassion fatigue

Die Arbeit mit traumatisierten Menschen ist Beziehungsarbeit und bedingt ein professionelles Maß von Nähe und Distanz, von Empathie, Berührbarkeit und Abgrenzung. Dieses Gleichgewicht gelingt nicht immer optimal, daher kann sich bei Fachkräften eine Mitgefühlserschöpfung einstellen.
Was hilft?
Eine Haltung der Achtsamkeit und Selbstfürsorge, die im Alltag verankert ist und eine unverzichtbare Säule der professionellen Identität darstellt.
Dass die Arbeit mit traumatisierten Menschen erschöpft, halte ich für angemessen. Wichtig ist mir zu betonen: Es sind nicht die Menschen, die uns erschöpfen! Es ist die Konfrontation mit den gewaltsamen Ereignissen, die sie überlebt haben, oder die mangelnden Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, oder die Fortsetzung von Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit, die Helfende tatsächlich öfter an die Grenzen ihrer Erschöpfung bringen können.
Um ihre Gesundheit und ihre Arbeitskraft zu erhalten, brauchen Fachkräfte ein professionelles Unterstützungssystem und ein Konzept der Selbstfürsorge, um die Freude am Leben und die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit immer wieder neu stärken zu können (siehe Selbstfürsorge und Achtsame Organisationskultur).

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