Glossar

Achtsame Organisationskultur©

Jede Institution/Organisation, die mit Traumatisierten arbeitet, steht in der professionellen Pflicht, ein ganzheitliches Konzept der Gesundheitsfürsorge umzusetzen, das alle Ebenen der Organisation einschließt – auch die Verwaltung. So wie das Controlling die ökonomischen Ressourcen eines Betriebes sichert, zielt eine Achtsame Organisationskultur© darauf ab, für die Ressource Mensch so zu sorgen, dass seine Gesundheit und Lebenszufriedenheit...

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Burnout

Menschen, die an einem Burnout leiden, befinden sich in einem geistigen, körperlichen und psychischen Erschöpfungszustand – die Batterien sind leer, aber noch vorhanden! Dieser Erschöpfungszustand kann sich mehr oder weniger lange aufgebaut haben und sich dennoch überraschend zeigen. Meist ist er eine Folge von konflikthaften Arbeitszusammenhängen, mangelnden Erfolgserlebnissen, wenig Befriedigung in der Arbeit und Überforderung und...

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Indirekte und Stellvertretende Traumatisierung / Vicarious traumatization

Menschen, die in ihrer Familie, in ihrem Beziehungsgeflecht, in einer Institution mit stationärer Unterbringung, als pädagogische Fachkraft, als Therapeut*innen und Berater*innen mit Traumatisierten in einer engen professionellen oder persönlichen Beziehung stehen, können dieselben Symptome entwickeln wie diejenigen Menschen, die das Trauma primär erlebt haben. Berufsgruppen wie Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte, Bundeswehr, medizinisches...

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Trauma und Politik

Menschen mit traumatischen Erfahrungen brauchen mehr als psychosoziale Versorgung, sie brauchen Recht und Gerechtigkeit. Kinder, die als Folge von sexualisierter Ausbeutung und Vernachlässigung komplex traumatisiert sind, brauchen eine Lobby, die dafür sorgt, dass sie alle notwendigen Unterstützungsangebote bekommen, um die „Narben der Gewalt“ so zu verarbeiten, dass sie ihr Wesen entfalten und in die Gesellschaft hineinwachsen können. Eine...

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Mitgefühls­erschöpfung / Compassion fatigue

Die Arbeit mit traumatisierten Menschen ist Beziehungsarbeit und bedingt ein professionelles Maß von Nähe und Distanz, von Empathie, Berührbarkeit und Abgrenzung. Dieses Gleichgewicht gelingt nicht immer optimal, daher kann sich bei Fachkräften eine Mitgefühlserschöpfung einstellen. Was hilft? Eine Haltung der Achtsamkeit und Selbstfürsorge, die im Alltag verankert ist und eine unverzichtbare Säule der professionellen Identität darstellt. Dass...

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Posttraumatisches Wachstum / Posttraumatic growth

Manche Menschen bezeichnen den Weg der Verarbeitung von traumatischen Verletzungen als Wachstumsprozess. Sie beschreiben, dass sie über eine erweiterte Beziehungskompetenz verfügen und sich neue Lösungs- und Handlungsmöglichkeiten erschlossen haben. Andere empfinden das Leben als reicher, denn sie haben erfahren, dass es einmalig ist und längst nicht immer kontrolliert werden kann. Auch Fachkräfte können in der Arbeit mit traumatisierten...

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Resilienz

Ich widerspreche einem Resilienzverständnis, das der neoliberalen Logik der Selbstoptimierung folgt. Vielmehr verstehe ich Resilienz als Widerstandskraft, die als Ergebnis von Widerständigkeit, sei diese individuell oder gemeinschaftlich, erworben wird. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit von Menschen, Lebenskrisen zu meistern, wenn sie auf die vorhandenen Ressourcen und sozialen Fähigkeiten zurückgreifen können. Zum Beispiel können sicher...

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Selbstfürsorge / Self Care

Fachkräfte brauchen ein individuelles Konzept der Selbstfürsorge um die eigene Gesundheit zu erhalten um das professionelle Handeln, das immer eine hohe kognitive, emotionale und zwischenmenschliche Aufmerksamkeit erfordert, zu stärken als Vorbeugung gegen Erschöpfungszustände und Depression um das Vertrauen in die Menschen und das Leben nicht zu verlieren  Dazu gehören Maßnahmen wie ein fürsorglicher Umgang mit der eigenen Gesundheit eine...

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Trans­generationale Traumatisierung

Weitergabe unbewältigter Trauma-Erfahrungen an die nächste Generation Die heutige Bindungsforschung geht davon aus, dass jeder Mensch auf der seelischen Ebene in einem Geflecht von Bindungsbeziehungen, die mehrere Generationen umfassen, lebt. Nicht verarbeitete traumatische Erfahrungen wirken wie Nadelstiche in diesem Geflecht, wobei feine Fäden Risse bekommen und andere sich verknoten. Mögliche Folgen davon sind: abgebrochene Beziehungen,...

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Trauma-Dynamik in Organi­sationen und Institut­ionen

In einer Institution oder Organisation wirken Menschen, die untereinander mit ihrem biografischen und kulturellen Hintergrund in einem Beziehungsgeflecht stehen. Organisationen, die vorwiegend mit und für traumatisierte Menschen arbeiten, entwickeln erfahrungsgemäß eine spezifische Dynamik. Bleibt diese Dynamik unbeachtet und wird sie nicht in einer achtsamen Organisationskultur kanalisiert, besteht die Gefahr, dass einzelne Mitarbeiter*innen...

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