Qualifizierung in Stress- und Traumasensibilität
Fortbildungen, Trainings, Workshops und Vorträge
Eine traumasensible Haltung zu praktizieren, ist für viele Berufsgruppen, Institutionen, Aktivist*innen und in der internationalen Zusammenarbeit zu einer unverzichtbaren Kompetenz geworden. Im Zentrum steht die Absicht, menschliche Beziehungen und die strukturellen Bedingungen so zu gestalten, dass die Erfahrung von Sicherheit sowie Selbstermächtigung und Verbindung (wieder) möglich sind. Diese Haltung vermindert die Aktivierung von Stress- und Traumareaktionen und erhöht stattdessen die Selbstwirksamkeit und die Wirksamkeit der Gemeinschaft. Sie stärkt Empathie und Verantwortung für sich und die Mitwelt.
Basierend auf einem systemischen und sozialpolitischen Traumaverständnis werden Möglichkeiten erarbeitet, um die Beziehungs-, Kommunikations- und Handlungsfähigkeit der Beteiligten (Betroffene und Hilfesystem) zu stärken. Die Würdigung des unsichtbaren Schmerzes und die Benennung der strukturellen Ursachen für das erzeugte Leid schaffen einen sicheren Rahmen.
Zielgruppen
Die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen richten sich an Menschen und ihr soziales Umfeld, an Institutionen und ihre Strukturen, die mit den Folgen von sichtbaren und unsichtbaren Formen von zwischenmenschlich ausgeübter Gewalt (Misshandlungen in der Kindheit, Ausbeutung, Sexismus und sexualisierte Kriegsgewalt, Diskriminierung, Rassismus, Krieg, Flucht, Vertreibung) konfrontiert sind.
- Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen
- Psychosoziale und juristische Fachkräfte in der ambulanten Arbeit mit Geflüchteten
- Multiprofessionelle Teams in Unterkünften, Beratungsstellen, Einrichtungen
- Politische Aktivist*innen, Solidaritätsgruppen, Umweltaktivist*innen
- Fachfrauen* in Frauen*- und Mädchen*einrichtungen
- Leitungs- und Fachkräfte in sozialen Unternehmen, NGOs und in der internationalen Zusammenarbeit
- Kunst- und Kulturschaffende, die im transkulturellen und internationalen Kontext arbeiten
Fortbildungsthemen können sein:
Ursachen von Traumata: Menschenrechtsverletzungen
- Vernachlässigung, Misshandlung, sexualisierte Gewalt gegen Kinder
- Geschlechtsbasierte Gewalt und Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung. Im Fokus stehen: Frauen*, Kinder, LSBTIQ (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*-, Inter*- und Queer-Personen).
- Mehrfach-Diskriminierung und Rassismus gegen Menschen, die als Nichtzugehörige definiert werden („othering“), wie z. B. People of Color (PoC) oder Menschen mit Beeinträchtigungen
- Menschen, die selbst oder in ihrer Familie Krieg, Flucht und Vertreibung erlebt haben
- Armut und gesellschaftlicher Ausschluss
Trauma und Stress: Grundlagen
- Was ist ein Trauma?
- Wie erkenne ich Folgen von Stress und Traumata?
- Wie beeinträchtigen traumatische Ereignisse das Leben von Betroffenen?
- Welche Auswirkungen haben sie auf die professionelle Beziehungsführung?
- Welche systemische Dynamik entfalten Traumata in Familien, Teams, Einrichtungen, Organisationen und in der Gesellschaft?
- Wie kommen transgenerationale Folgen zustande und wie wirken sie in die Familien, Generationen und gesellschaftlichen Kontexte hinein?
Umgang und Grundhaltungen
- Sicherheit herstellen für Betroffene und Fachkräfte
- Reaktivierung traumatischer Reaktionen vorbeugen
- Traumasensible Kommunikation üben
- Selbstkompetenz und Empowerment Betroffener stärken
- Ressourcen fördern
- Verbindungen (wieder-)herstellen und Unrecht benennen
- Grenzen wahren und Überweisungsstrukturen nutzen
Transkulturelle und gendersensible Kompetenz
- Individuelle Lebenswelten in besonderen Situationen und unterschiedlichen Kontexten erfassen und verstehen, entsprechende angepasste Handlungsweisen daraus ableiten
- Machtasymmetrie und Stereotypen reflektieren
- Umgang mit genderspezifischen Macht- und Übertragungsdynamiken besonders in Frauen*organisationen
Der rote Faden in meiner Traumaarbeit
Der rote Faden in meiner Traumaarbeit führt entlang der Überzeugung, dass jeder Mensch mehr ist als sein Trauma, nämlich eine vielfältige Person, ausgestattet mit einer hohen Regenerationskraft und eingebunden in sein soziales Umfeld. Die Erweiterung der inneren und äußeren Spielräume, der individuellen und gesellschaftlichen Möglichkeiten, ist Ziel meiner Arbeit.
Die Inhalte der Fortbildungsangebote basieren auf dem Konzept STA – stress- und traumasensibler Ansatz®, entwickelt in Zusammenarbeit mit medica mondiale e.V. und dem Deutschen Hebammenverband (DHV), fachlich ergänzt und inspiriert durch die Konzepte Trauma Informed Care TIC; The Power Threat Meaning Framework
Das Konzept STA – stress- und traumasensibler Ansatz® zeichnet sich aus durch die Zusammenführung der Erfahrungen im Umgang mit Folgen von Gewalt und Traumata in lokalen Krisengebieten in europäischen Ländern und in Ländern des Globalen Südens (Internationale Zusammenarbeit). Der niederschwellige Ansatz wird in unterschiedlichen Berufsfeldern umgesetzt, unabhängig von psychologischer Vorbildung. Alle Fortbildungen werden an die Zielgruppe und den Kontext angepasst.
Beratungs- und Fortbildungserfahrung von Maria Zemp
Langjährige Beratungs- und Fortbildungserfahrung habe ich
- in den Unterstützungssystemen für geflüchtete Menschen
- in Projekten und Programmen der internationalen Zusammenarbeit
- mit Einrichtungen und Strukturen, die zum Thema Gewalt gegen Frauen* arbeiten
- in Einrichtungen und Projekten zur Förderung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, gegen Rassismus und Diskriminierung
- in der Jugendhilfe, in Schulen und Kitas
- in Aktivist*innen- und zivilgesellschaftlich engagierten Gruppen